Im letzten Beitrag haben wir uns mit den wichtigsten Google Ads Kampagneneinstellungen befasst. Heute gehen wir auf das Thema „Google Ads Anzeigengruppen einrichten“ näher ein. Im Bild oben seht ihr, wie der momentane Stand bei der Erstellung unserer ersten Google Ads Kampagne ist.

Anzeigengruppenname

Screenshot: Google Ads Anzeigengruppenname

Der erste Schritt bei der Erstellung einer Google Ads Anzeigengruppe ist die Namensgebung. Da ich persönlich eine sehr granulare Kampagnenstruktur favorisiere, hat in den von mir betreuten Google Ads Konten fast jede Kampagne nur eine einzige Anzeigengruppe.

Den wichtigsten Grund für dieses Vorgehen habe ich bereits im letzten Beitrag genannt: Einige wichtige Einstellungen können nur Kampagnen-weit getätigt werden, und ich persönlich möchte stets in der Lage sein, wirklich alle Optionen und Auswahlmöglichkeiten zu nutzen, um das jeweilige Google Ads Konto bestmöglich betreuen und optimieren zu können.

So kann beispielsweise nur das Budget auf Kampagnenebene festgelegt werden. Wer also quasi auch auf Anzeigengruppenebene konkrete Budgets festlegen können möchte, kommt nicht daran vorbei, jeder Kampagne nur eine einzige Anzeigengruppe zuzuordnen.

Der Kampagnenname unserer Google Ads Kampagne lautet „Volldigitaler Kredit“. In unserem Fall kann die Anzeigengruppe genau wie die Kampagne heißen, also auch „Volldigitaler Kredit“.

Standardgebot

Screenshot: Google Ads Anzeigengruppe Standardgebot

Nun ist das Standardgebot festzulegen. Eine erste Idee für die Höhe dieses Standardgebots liefert der Google Ads Keyword Planer:

Wer mit den Keywords „Volldigitaler Kredit“ und „Volldigitaler Kredit mit Sofortauszahlung“ im oberen Bereich ranken möchte, sollte sich darauf einstellen, zwischen 15 – 20 € pro Klick zu zahlen.

Keywords

Ist das Standardgebot für die Anzeigengruppe festgelegt, werden nun die Keywords definiert, die die Anzeigenschaltung auslösen sollen. Wie du sehen kannst, schlägt Google bereits einige Keywords basierend auf der Unternehmenswebsite, die wir hier eingetragen haben, vor.

Google schreibt: „Keywords sind Wörter oder Wortgruppen, die verwendet werden, um Ihre Anzeigen gezielt auszuliefern, wenn Nutzer nach damit übereinstimmenden Begriffen suchen“. Danach werden diverse weitgehend passende Keywords vorgeschlagen. Von gezielter Auslieferung kann bei weitgehend passenden Keywords aus meiner Sicht nicht gesprochen werden, da hier diverse Synonyme und Zusatzbegriffe eine Anzeigenschaltung auslösen können.

Gerade bei Keywords mit sehr hohen Geboten für den oberen Bereich schalte ich nur genau passende Keywords und, mit geringeren CPC-Geboten, Keywords in passender Wortgruppe und ggfs. modifizierte Keywords. Genauere Definitionen zu den gerade genannten Keywordoptionen findest du hier.

In unserem Fall werde ich für die Kampagne „Volldigitaler Kredit“ respektive die Anzeigengruppe „Volldigitaler Kredit“ für den Anfang folgende Keywords hinzufügen:

Screenshot: Google Ads Anzeigengruppe Keyword Cluster volldigitaler Kredit
  • [Keyword] = genau passend: Das exakte Keyword (Einzahl / Mehrzahl / mit Vertippern) löst die Anzeigenschaltung aus.
  • „Keyword“ = passende Wortgruppe: Das Keyword muss in dem vom User verwendeten Suchbegriff enthalten sein; die genaue Reihenfolge ist hier relevant.
  • +Keyword1 +Keyword2 = modifiziertes Keyword: Sowohl Keyword1 als auch Keyword2 müssen in dem vom User verwendeten Suchbegriff vorkommen; die Reihenfolge ist hier allerdings nicht relevant.

In aller Regel sorgt das Keyword +volldigitaler +kredit für die meisten Impressionen, wenn es genau das gleiche CPC-Gebot hat wie [volldigitaler kredit] oder „volldigitaler kredit“. Aus dem Grund nehme ich durch Nutzung verschieden hoher CPC-Gebote (auf Keyword-Ebene) eine Gewichtung vor:

  1. Höchstes Gebot für das genau passende Keyword
  2. Niedrigeres Gebot für das Keyword in passender Wortgruppe als das Gebot für das genau passende Keyword
  3. Niedrigeres Gebot für das modifizierte Keyword als das Gebot für das Keyword in passender Wortgruppe

Ausdrücklich möchte ich darauf hinweisen, dass dies lediglich die Anfangseinstellung ist. Sie hilft dabei, zu vermeiden, gleich zu Beginn der Anzeigenschaltung mit dem „Gießkannen-Prinzip“ vorzugehen. Je nach Datenlage werden die Gebote später individuell angepasst sowie weitere genau passende Keywords hinzugefügt.

Nicht-Verwendung von weitgehend passenden Keywords

Bei KMUs verwende ich grundsätzlich keine weitgehend passenden Keywords, weil hier aus meiner Sicht einfach zu viele Streuverluste entstehen. (Es sei darauf verwiesen, dass für mich modifizierte Keywords nicht zu den weitgehend passenden Keywords gehören.) Meist ist das Budget auch auf einen bestimmten Betrag begrenzt, der nicht für einen Anteil von möglichen Impressionen in Höhe von 100% ausreicht. In solchen Fällen möchte man sicherstellen, dass nur solche Keywords die Anzeigenschaltung auslösen, die auch wirklich für die entsprechende Unternehmenswebsite relevant sind.

Ausfindigmachen interessanter Keywords für die Google Ads Anzeigengruppe

Bevor ich eine Google Ads Anzeigengruppe einrichte, weiß ich im Vorfeld bereits, welche Keywords ich für in derselben verwenden werde. Das liegt daran, dass ich vor der Erstellung von neuen Google Ads Kampagnen grds. eine sehr ausführliche Keywordanalyse mit Hilfe des Google Ads Keyword Planers durchführe. Mehr hierzu dann in einem eigenen Beitrag zur Keywordanalyse mittels Google Ads Keyword Planer.

Weitere Google Ads Anzeigengruppe(n) hinzufügen

Screenshot: Google Ads Anzeigengruppe hinzufügen

Bevor es zum Schritt „Anzeigen erstellen“ geht, können noch zusätzliche Google Ads Anzeigengruppen hinzugefügt werden. Einige von euch würden evtl. zum Keyword-Set „Kredit volldigitaler Abschluss“ / „volldigitaler Kreditabschluss“ eine „neue Anzeigengruppe“ definieren (siehe oben: Daten aus dem Google Ads Keyword-Planer). Einige würden evtl. diese Begriffe der gerade erstellten Anzeigengruppe „Volldigitaler Kredit“ zuordnen. Beides würde ich selbst allerdings nicht tun.

Aus meiner Sicht macht es Sinn, hier eine Trennung auf Kampagnenebene vorzunehmen, um dank sehr genauer Daten später besser evaluieren zu können, ob der Begriff „volldigitaler Kredit“ Conversion-technisch besser ist als der Begriff „Kredit volldigitaler Abschluss“ oder umgekehrt. Ich würde sogar soweit gehen, das Wort „Abschluss“ bei der Kampagne (bzw. Anzeigengruppe) „Volldigitaler Kredit“ als auszuschließenden Keyword hinzuzufügen, um Kollisionen oder Kannibalisierungen weitgehend zu vermeiden.

Wie ihr sehen könnt, ist die Art der Google Ads Anzeigenschaltung, die ich für empfehlenswert erachte, recht arbeitsintensiv. Allerdings in Ansehung der repräsentativen Daten in den von mir betreuten Google Ads Konten auch sehr erfolgsversprechend.